Zur Einschätzung des Körpergewichtes in Relation zur Körpergröße wird in der Medizin der Body-Mass-Index benutzt. Dieser errechnet sich nach der Formel Gewicht/Größe². Unten finden Sie einen Link zu einem BMI-Rechner, mit dem Sie Ihren eigenen BMI ermitteln können. Die Definition von Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas erfolgt anhand folgender BMI-Grenzen:
BMI 18,5 - 24,9 kg/m²: Normalgewicht
BMI 25,0 - 29,9 kg/m²: Übergewicht
BMI 30,0 - 34,9 kg/m²: Adipositas Grad I
BMI 35,0 - 39,9 kg/m²: Adipositas Grad II
BMI 40,0 und mehr: Adipositas Grad III
Eine chirurgische Behandlung der Adipositas kommt infrage, wenn eine Adipositas Grad III vorliegt oder eine Adipositas Grad II mit gleichzeitigem Diabetes.
Auf der Homepage der deutschen Diabetes-Hilfe finden Sie einen Rechner, mit dem Sie Ihren BMI bestimmen können.
Die Häufigkeit der Adipositas in den westlichen Industrienationen und auch in den Schwellenländern steigt kontinuierlich an. Fast ein Viertel der Bevölkerung ist betroffen. 2,8% der Frauen und 1,2% der Männer leiden unter einer Adipositas Grad III, haben also einen BMI von 40 kg/m² und mehr. Diese Menschen brauchen medizinische Hilfe. Ihre Lebensqualität ist massiv eingeschränkt durch ihre geringe Beweglichkeit, Begleiterkrankungen und soziale Benachteiligung. Sehr viele Patienten mit Adipositas Grad III leiden unter Depressionen, die nicht zuletzt darin ihre Ursache haben, dass das Leben für die Betroffenen so mühsam ist. Die Liste der Erkrankungen, die durch Adipositas hervorgerufen oder begünstigt werden ist lang:
Adipositas reduziert die Lebenserwartung. Leider wird Adipositas von den Kostenträgern noch nicht den anderen therapiebedürftigen Erkrankungen gleichgestellt. Therapiemaßnahmen erfordern spezielle Antragsprozeduren bei den Krankenkassen und die Kosten müssen zumindest teilweise von den Patienten selbst übernommen werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Jahren für die Patienten verbessert. Wir wollen jedenfalls auf diesen Seiten unseren Patienten zeigen, wie sie ihr Adipositas-Problem angehen können.
Als Ursache der Adipositas wird ein Ungleichgewicht von Energieaufnahme und Energieverbrauch allgemein anerkannt. Auch Medikamente wie Kortison oder Antidepressiva können eine Rolle spielen. Der Einfluss einer erblichen Veranlagung ist ebenfalls in vielen Fällen deutlich sichtbar. Inzwischen ist aber auch klar geworden, dass Adipositas etwas mit der Ausschüttung spezieller Darmhormone zu tun haben muss, mit dem Energiestoffwechsel des Gehirns und sogar mit der Zusammensetzung der Darmflora. Wir sind weit davon entfernt, die Ursachen für Adipositas wirklich zu verstehen. Viele Erklärungsversuche sind reine Vermutungen. All denen, die vorgeben, die Ursachen der weltweiten Adipositas-Epidemie zu kennen, sollten wir gründlich misstrauen. Und wir sollten auch nicht glauben, dass der Mensch allein mit einer Willensentscheidung einfach sein Körpergewicht ändern könnte.
2020 ist die Patientenleitlinie "Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen" erschienen. Hier finden sich alle wissenschaftlich gesicherten Fakten zum Thema in allgemein verständlicher Form.
Der Link zur Leitlinienplattform AWMF lautet:
Den direkten Download finden Sie hier:
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