Die Wiederherstellungs-Operation

Dr. med. Truong Quang Vu Phan

Chefarzt der Abteilung für plastische Chirurgie am HELIOS-Klinikum Krefeld

Dr. med. Kathrin Feller

Oberärztin

in der Abteilung für plastische Chirurgie am HELIOS-Klinikum Krefeld


Wenn Patienten nach einer Adipositas-Operation in erheblichem Ausmaß Körpergewicht verloren haben, können folgende Probleme auftreten: 

  • Die Körperkontur wird als unschön empfunden, es entstehen psychische Probleme
  • Die Körperhygiene wird durch die überhängenden Hautfalten behindert
  • In Hautfalten bilden sich Entzündungen und Hautreizungen
  • Das Mitschwingen der Hautfalten behindert sportliche Betätigung
  • Hautfalten klemmen sich beim Sitzen ein, was Schmerzen verursacht 

Diese Zustände können durch plastische Operationen behandelt werden. Am häufigsten werden Straffungen des Bauches und der weiblichen Brust durchgeführt, aber auch Oberarmstraffung, Oberschenkelstraffung und Rumpflifting sind möglich.


Der Weg zur Wiederherstellungs-Operation

Das Adipositas-Zentrum organisiert die regelmäßige Vorstellung seiner Patienten in der Ambulanz der plastischen Chirurgie. Schon drei Monate nach der Adipositas-Operation sollte man sich dort vorstellen. In der Ambulanz wird der Verlauf des Abnehmens schriftlich und mit Fotos dokumentiert. Die Kostenübernahme einer plastischen Operation muss bei der Krankenkasse beantragt werden. Dieser Antrag wird von den Ärzten der plastischen Chirurgie formuliert und von den PatientInnen zusammen mit den Fotos bei der Kasse eingereicht.

Anders als der Antrag auf die bariatrische Operation wird ein Antrag auf plastische Korrektur der Haut- und Gewebeüberschüsse von den Krankenkassen sehr kritisch geprüft. Es muss ein medizinischer Gund für die plastische Operation vorliegen. Nicht ausreichend sind ästhetische oder psychologische Gründe. Für die medizinische Begründung sind Atteste folgender Fachärzte hilfreich:

  • Hautärzte 
  • Orthopäden
  • Gynäkologen

Zwingend erforderlich sind:

  • Der Antrag mit ausführlicher Begründung aus der Abteilung für plastische Chirurgie
  • Eine Bescheinigung vom Hausarzt oder Ernährungsmediziner über die Gewichtsabnahme und die anschließende Konstanz des Körpergewichtes über sechs Monate

Die Kontaktdaten der Abteilungen und Fachärzte finden Sie rechts in der Spalte "Netzwerk".


Ergebnisse der plastischen Chirurgie

 

 

Patientin mit erfolgreicher Gewichtsabnahme nach Magenbypass

 

 

 

 

Straffung von Bauch und Gesäß

 

 

 

Straffung von Brust, Flanken und Oberschenkeln

Bei dieser Patientin wurden mehrere Straffungsoperationen durchgeführt. Die Bilder zeigen von oben nach unten den Weg zur neuen Körperkontur.


Bauchdeckenstraffung

Die Hautschürze am Bauch ist eines der führenden Probleme nach massiver Gewichtsreduktion. Sie kann Schmerzen bereiten, führt aber auch zu Hautveränderung bis hin zu Abszessen sowie zu Problemen bei Bewegung und Kleiderwahl.

 

Bei der Entfernung der Hautschürze kann der Schnitt waagerecht an der Obergrenze der Schambehaarung oder ankerförmig verlaufen, wobei eine Schnittlinie von oberhalb des Schambereichs zum Bauchnabel  und darüber hinaus führt. Der Bauchnabel muss in jedem Fall neu eingenäht werden. Nach der Operation muss eine feste Leibbinde getragen werden.

  • Operationsdauer: 2 - 3 Stunden
  • Stationärer Aufenthalt: 3 - 5 Tage
  • Arbeitsunfähigkeit: 2 Wochen
  • Leibbinde: 6 Wochen
  • Sport, Sauna, Sonnenbad: nach 6 Wochen

Bruststraffung

Nach größerer Gewichtsreduktion verliert die Brust an Elastizität und Spannkraft. Die Brüste sind schlaff, hängend oder leer.  Unter den Brüsten können sich Entzündungen und Pilzinfektionen bilden.

Bei der Bruststraffung wird die zu tief sitzende Brustwarze vorsichtig umschnitten und neu eingepflanzt, so dass sie wieder nach vorn zeigt statt nach unten. Die gesamte Brustform wird neu modelliert und überschüssige Haut entfernt. Die Sensibilität der Brustwarze bleibt in aller Regel erhalten. Die bei diesem Eingriff notwendigen Schnitte verlaufen um die Brustwarze herum, senkrecht von Brustwarze zu Brustumschlagfalte und in der Brustumschlagfalte selbst.

  • Operationsdauer: 2 - 3 Stunden
  • Stationärer Aufenthalt: 2 - 4 Tage
  • Arbeitsunfähigkeit: 1 - 2 Wochen
  • Sport, Sauna, Sonnenbad: nach 6 Wochen

Diese Patientin hatte sich für eine Wiederherstellung der Körperkontur an Brust und Bauch entschieden. Man sieht das Operationsergebnis im Vergleich zum Ausgangbefund und die entstehenden Narben.


Rumpflifting

Der Hautüberschuss insbesondere im Rumpfbereich kann bewegungseinschränkend sein. Eine normale Kleiderwahl ist fast nicht möglich. Besonders am Rücken ist die körperliche Hygiene erschwert. Entzündungen unter den Hautschürzen können die Folge sein. In dieser Situation muss ein Rumpflifting in Erwägung gezogen werden. Dabei entsteht eine Narbe leicht schräg quer über den Rücken und/oder von der Achselhöhle bis zum Beckenknochen.

  • Operationsdauer: 3 - 4 Stunden
  • Stationärer Aufenthalt: 4 - 5 Tage
  • Arbeitsunfähigkeit: 1 - 2 Wochen
  • Kompressionskleidung: für 6 Wochen
  • Sport, Sauna, Sonnenbad: nach 6 Wochen

Oberschenkelstraffung

Die Hautfaltenbildung nach Gewichtsreduktion im Bereich der Oberschenkel kann so ausgebildet sein, dass die Beweglichkeit stark vermindert ist und sportliche Aktivitäten stark begrenzt sind. Das ständige Scheuern der Hautfalten gegeneinander führt zu Hautreizungen.

Die Schnittführung bei der Operation und somit die spätere Narbe verläuft zwischen Leiste und Knie

an der Oberschenkelinnenseite, sowie in der Leiste bis hin zur Dammregion. Bei sehr ausgeprägten Hautschürzen kann es zu einer zusätzlichen Narbe über dem Knie oder aber auch im Bereich der Oberschenkelaußenseite kommen. 

  • Operationsdauer: 3 - 4 Stunden
  • Stationärer Aufenthalt: 4 - 5 Tage
  • Arbeitsunfähigkeit: 1 - 2 Wochen
  • Kompressionskleidung: für 6 Wochen
  • Sport, Sauna, Sonnenbad: nach 6 Wochen

Beispiel für das Ergebnis einer Straffungsoperation am Gesäß


Oberarmstraffung

Die erschlaffte Haut an den Oberarmen nach Gewichtsreduktion kann zu Rötungen und Entzündungen im Bereich der Achsel führen. Dies ist nicht nur schmerzhaft sondern kann zu einer  schweren Infektion führen. Die Oberarmstraffung ist daher bei ausgeprägtem Hautüberschuss indiziert um Folgekomplikationen zu vermeiden. Die Schnittführung bei der Entfernung des Hautüberschusses verläuft im Bereich der Oberarminnenseite von der Achsel bis zum Ellenbogen.

  • Operationsdauer: 2 - 4 Stunden
  • Stationärer Aufenthalt: 4 - 5 Tage
  • Arbeitsunfähigkeit: 1 - 2 Wochen
  • Kompressionskleidung: für 6 Wochen
  • Sport, Sauna, Sonnenbad: für 6 Wochen